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Wir waren und sind dabei bei „Pohlheim macht auf“

Offene Kirchen, „himmlische Musik“ und mehr in Dorf-Güll und Holzheim

Das vierköpfige Blockflöten-Ensemble in der Holzheimer Kirche: (von links) Heike Göbel, Simone van Slobbe, Caroline Krämer und Ingrid Gardlowski-Wach.

Eigentlich, je eigentlich sollten unsere evangelischen Kirchen rund um die Uhr geöffnet sein, sollten Gläubigen unbegrenzt Zutritt in die Gotteshäuser in Dorf-Güll und Holzheim haben. Sollten dort, sofern sie es wünschen, mit Gott und mit sich ins Reine kommen können oder aus anderen Gründen vor Ort den direkten Draht zum Allmächtigen suchen können. Bedauerlicherweise gibt es einige handfeste Gründe, die dagegen sprechen, dass die Türen unserer Kirchen 24 Stunden (oder auch nur einige Stunden außerhalb der offiziellen Gottesdienste) offen stehen.

Umso passender war das Motto des ersten Tags der offenen Tür in unserer Stadt und ihren Stadtteilen. „Pohlheim macht auf“, das erste nachhaltige Resultat der facettenreichen Initiative „Meine Stadt“, war regelrecht eine Aufforderung an die Kirchenvorstände (KV) in den beiden südlichsten Stadtteilen. Das Resultat lässt sich auf einen kurzen Nenner bringen: Die Massen strömten nicht, aber etliche Einzelpersonen und Paare fühlten sich angesprochen und traten über die Schwellen der Kirchen in Dorf-Güll und Holzheim.

In Dorf-Güll hatte der Kirchenvorstand zu einem Empfang nach dem sonntäglichen Gottesdienst und zur Möglichkeit der Information über das fast 300 Jahre alte Gebäude (als Ersatz für einen Vorgängerbau) eingeladen. „Alle, die gekommen sind, sind auch geblieben“, freute sich KV-Vorsitzender Werner Schöps über das Nachspiel und das geweckte Interesse bei Orangensaft und Sekt.

In Holzheim war die Kirche am Samstag und Sonntag jeweils von 12 bis 18 Uhr geöffnet und standen KV-Mitglieder als Ansprechpersonen bereit. Zudem lud die Wiedergabe des im Vorjahr aufgenommenen Videos „Die Holzheimer Kirche in neuem Licht“, als die Dekanatsjugend das Gotteshaus in ganz außergewöhnlichem Licht hatte scheinen lassen, zu einem Besuch ein. Zugegeben, die Resonanz war übersichtlich. Aber die Besucherinnen und Besucher waren meist sehr angetan von dem etwas mehr als eine halbe Stunde dauernden Video. Zudem entwickelten sich immer wieder höchst interessante und oft intensive Gespräche.

Zudem gab es in Holzheim und Dorf-Güll noch ein musikalisches Bonbon. Ein vierköpfiges Blockflötenensemble der Musikschule Lich spielte auf. Und sorgte für „himmlische Musik“, wie Werner Schöps anmerkte. Aus Witterungsgründen (zu viel Wind ist schlecht für Flöten, ernten wir) in die Kirchengebäude verlegt, inspirierte das Damen-Quartett mit Stücken aus den Pariser Quartetten von Georg Philipp Telemann. Es war mehr als nur höflicher und pflichtschuldiger Beifall, den die vier Interpretinnen mit auf den Heimweg nahmen. Fast alles Zuhörer und Zuhörerinnen zeigten sich schlichtweg begeistert von dem, was sie gerade gehört hatten. Ingrid Gardlowski-Wach aus Lich (Bass und Tenor), Heike Göbel aus Garbenteich (Alt und Bass), Caroline Krämer aus Albach (Alt und Tenor) sowie die Dorf-Güllerin Simone van Slobbe (Bass und Alt) sorgten für so viel Interesse, dass in beiden Gemeinden schon erste Überlegungen aufkamen, in absehbarer Zeit wieder einmal Flötentöne in Dorf-Güll und Holzheim erklingen zu lassen.

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Nicht unerwähnt bleiben darf auch der ökumenische Freiluft-Gottesdienst in diesem Rahmen des 9./10. Juli am Sonntag im Holzheimer Schwimmbad. Reger Zuspruch, stimmungsvolle Musik durch Sängerinnen und Begleitband und gleichermaßen erbauende wie nachdenkenswerte Worte bei der Auslegung der Heiligen Schrift sorgten für eine gelungene Veranstaltung. Es würde den Platz dieses Gemeindebriefes zu sehr ausweiten, wenn hier die Namen aller Beteiligten aufgeführt werden sollten. Aber ein stellvertretender Dank an Diakon Wolfgang Peis (Katholische Gemeinde), Prediger Daniel  Jung (Evangelische Gemeinschaft) und Pfarrer Matthias Bubel (Evangelische Kirchengemeinde Holzheim/Dorf-Güll) ist angebracht.   (Albert Mehl)


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