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Geplante Erweiterung der Holzheimer Orgel

Pauli

Wie oft putzen Sie eigentlich Ihre Wohnung und wischen Staub? Auch an so unzugänglichen Stellen wie auf und hinter den Schränken?
Unsere Orgel wurde das letzte Mal 2006 gereinigt – da kann sich wohl jeder vorstellen, wie es innen aussieht. So eine Generalreinigung ist wegen des Klanges wichtig, der durch den Schmutz stumpf wird. Dazu müssen alle Pfeifen - und das sind 986 – herausgenommen, von außen und von innen geputzt und wieder eingesetzt werden; die Windladen und Gehäuseteile werden auch geputzt und danach klingt die Orgel wie neu! Bei der Gelegenheit wird die Orgel auch klanglich „auf Vordermann“ gebracht.
Unsere Orgel ist 1968 gebaut worden – erinnern Sie sich an die Möbel, Tapeten und Kleidung dieser Zeit? Eine „Mode“ in dem Sinn gibt es im Orgelbau eigentlich nicht, denn die Instrumente sind so konzipiert, dass sie viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte halten. Dennoch haben sich der Geschmack und die Anforderungen, die an so ein Instrument gestellt werden, geändert, manche Dinge stellen sich aber auch erst im Laufe der Jahre heraus.
Deshalb haben wir mit dem Orgelsachverständigen der EKHN und dem Orgelbaumeister der Firma Förster & Nicolaus aus Lich, die unsere Orgel gebaut hat, überlegt, wie man das Instrument den geänderten Bedürfnissen anpassen könnte, und dabei festgestellt, dass ein kräftiges, sonores Fundament im Pedal fehlt: Es soll ein Trompeten-Register eingebaut werden.
Klar, das alles kostet eine Menge Geld, und man könnte auch überlegen, einige Dinge später mal ausführen zu lassen, aber gerade weil die Generalreinigung sowieso anliegt und die Orgel deshalb auseinandergenommen wird, ist es sinnvoll, das „in einem Aufwasch“ zu erledigen.
Deshalb hat der Holzheimer Kirchenvorstand in seiner letzten Sitzung diese Maßnahmen beschlossen.
Wie immer im Leben ist auch da noch „Platz nach oben“: Die Orgel könnte gut noch ein mildes, weiches Register im unteren Manual vertragen - es gibt sogar noch genug Platz in der Orgel, um das nachzurüsten. Und die untersten Pfeifen eines Registers sind damals aus einem preisgünstigerem Material gefertigt worden – das hört man und sollte das irgendwann mal austauschen lassen: Vielleicht klappt das ja dann bei der nächsten Reinigung in 15 Jahren.
Die Holzheimer Orgel ist künstlerisch und handwerklich von so guter Qualität, dass sich diese Investitionen in jedem Fall lohnen – schließlich soll unsere Orgel auch künftigen Generationen zum Lobe Gottes klingen!
Beatrix Pauli


Vielleicht ist es auch ganz sinnvoll, das Volumen dieser Orgel-Maßnahmen einmal darzustellen. Der hochkomplexe und zeitaufwändige Vorgang der von Beatrix Pauli (Dekanatskantorin) beschriebenen Generalreinigung beträgt rund 25.000 Euro, ist wohlgemerkt aber nur alle rund 15 Jahre notwendig. Das neue Trompeten-Register (genaue Bezeichnung Trompete 8‘ Pedal) wird mit rund 15.000 Euro veranschlagt. Diese Kosten von 40.000 Euro werden ungefähr zur Hälfte durch Kollekten und Spenden getragen, zehn Prozent steuert die Landeskirche bei und für die restlichen etwa 40 Prozent nehmen wir ein zinsloses Darlehen bei der EKHN auf. Um dies zu finanzieren, werden wir ab Mai regelmäßige Orgelvespern anbieten und bitten weiterhin um Spenden für dieses Projekt. Aus Kostengründen haben wir auf die Investition in weitere mögliche Erweiterungen der Orgel (wie zuvor von Beatrix Pauli aufgeführt) verzichtet und sie erst einmal in die Zukunft geschoben.
Albert Mehl


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