Zwölf Kirchenbesuche in einer Rundtour
Gemeinden des Nachbarschaftsraums Arnsburger Land werden mit dem Fahrrad kennengelernt.
Die schmuck renovierte Kirche in Bettenhausen, die imposante Marienstiftskirche in Lich, das in seiner Ausgestaltung mit zwei Chorräumen einmalige Gotteshaus in Grüningen, das einfach gehaltene Gebäude in Dorf-Güll – allesamt sind diese Kirchen einen Einzelbesuch weit über den Gottesdienst hinaus wert. Doch die Radrundfahrt „Tour de Arnsburger Land“ führte zu allen zehn Kirchen des Nachbarschaftsraums Arnsburger Land im Evangelischen Dekanat Gießener Land. Und noch dazu, quasi als Zugabe, zur Paradieskapelle im Kloster Arnsburg und zur Kirchenruine der Wüstung Hausen. „Wir freuen uns sehr, dass im Schnitt 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die rund 45 Kilometer lange Strecke mitgemacht haben“, stellte Organisator Albert Mehl fest, der das Peloton im Besenwagen begleitete. Tourleiter Norbert Weil gab in der Regel an der Spitze der Radgruppe die Richtung vor.
Insgesamt seien es weitaus mehr als 30 Pedaleure gewesen, sagte Mehl und erläuterte, dass etliche Interessierte die Möglichkeit genutzt hätten, nach dem Start an der Evangelischen Kirche in Holzheim früher aus- oder später einzusteigen oder nur Teiletappen mitzufahren. Während dabei in der Regel E-Bikes genutzt wurden, waren auch zwei Fahrerinnen mit Rädern ohne technische Unterstützung mit von der Partie. Gefahren wurde nur auf Feld- oder anderen befestigten Wegen, viermal musste eine Land- oder Bundesstraße überquert werden.
An jeder der zwölf Kirchen wurde ein kurzer Zwischenstopp eingelegt, um einen kurzen Blick hinein zu werfen und ein paar Informationen zum Gebäude und seiner Ausstattung geboten zu bekommen. Und nach der letzten Station in Grüningen warteten in der Burg des Pohlheimer Stadtteils die Grüninger Burgfrauen mit einem leckeren Kuchenbuffet. Während der in dieser Form erstmals durchgeführten Radtour wuchs bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Interesse an einer jährlichen Wiederholung, vielleicht sogar mit Orgelmusik in der einen oder anderen Kirche. Was noch ein weiterer Anreiz zur Teilnahme an einer weiteren Tour de Arnsburger Land sein dürfte.
(Albert Mehl)
Premiere für unseren Nachbarschaftsraum an Himmelfahrt
70 Liedzettel hatte Pfarrer Matthias Bubel fotokopiert. Sie reichten. Gerade so. Was bedeutet, dass mindestens 70 Personen anwesend waren, als es zum ersten größeren und gemeinsamen Himmelfahrts-Gottesdienst im Nachbarschaftsraum Arnsburger Land kam. Im weitläufigen Hof des Eberstädter Dorfladens hatten sich Gemeindemitglieder aus Birklar, Muschenheim, Dorf-Güll, Grüningen und Holzheim (und natürlich Eberstadt und möglicherweise noch weiteren Gemeinden) eingefunden, um in dem Licher Stadtteil den Feiertag Christi Himmelfahrt zu feiern. Zudem spielte das Wetter sonnig mit, als sich Pfarrer Bubel zusammen mit Helga Schmidt von der katholischen Kirchengemeinde mit der Frage „Wo ist Gott?“ beschäftigte. Kräftig unterstützt vom Chor des Eberstädter Gesangvereins „Liederkranz“ unter der Leitung von Hermann Wilhelmi. Für den gelungenen Vormittag spricht auch, dass Besucher der Filiale eines heimischen Geldinstituts zwar auf den angrenzenden Parkplatz fuhren und sich am Gelautomat bedienten, aber den Gottesdienst nicht beeinträchtigten. Mit einem abwechslungsreichen kulinarischen Angebot sorgten die Eberstädter Gastgeber und Gastgeberinnen (Kirchengemeinde und Liederkranz) zudem für einen stimmigen Ausklang der Premieren-Veranstaltung. Das Abschlusslied „Möge die Straße uns zusammenführen“ darf deshalb in mehrerlei Hinsicht als zutreffend gewertet werden.
(Albert Mehl)
Spendenübergabe Eiserne Konfirmanden
Bei der Goldkonfirmation 2010 hatten die Jubilare einen neuen Fahnenmast samt festem Fundament vor der Kirche in Holzheim gespendet. Beim Diamant-Jubiläum schaute der Konfirmations-Jahrgang von 1960 wegen Corona in die Röhre. Doch nach der Eisernen Konfirmation (ein „wunderbarer Gottesdienst“, schickten sie ein Lob an Pfarrer Matthias Bubel) und dem damit einhergegangenen festlichen Beisammensein, haben die Konfirmandinnen und Konfirmanden der Geburts-Jahrgänge 1945 und ‘46 die alte Tradition wieder aufleben lassen. Sie haben gesammelt und die Summe als Spende an Pfarrer Bubel und den Vorsitzenden des Holzheimer Kirchenvorstands, Albert Mehl, übergeben. Dabei ist der Betrag zweckbestimmt als „Anschubfinanzierung“ gedacht, wie Werner Faber und Irmgard Lauber bei der Übergabe betonten. Angeschoben werden sollen damit die Planungen zur notwendigen Renovierung und angestrebten Umgestaltung des Gemeindehauses.
(Albert Mehl)
Gelungener Auftakt zum Wanderungs-Quartett
Wie es der Zufall wollte, kam dann auch noch Pfarrer Hans-Peter Gieße in die Bettenhausener Kirche und stimmte mit seiner Gitarre und der Gruppe das Kirchenlied „Laudato si, o mi signore“ an. Eine passende Zugabe für die erste Kirchenwanderung im Nachbarschaftsraum Arnsburger Land im evangelischen Dekanat Gießener Land. Um die Gemeindemitglieder und die zehn Kirchen des neuen Nachbarschaftsraums kennenzulernen, hat eine Arbeitsgruppe vier Wanderungen von Kirche zu Kirche geplant. Die erste startete in Birklar und führte über Bettenhausen nach Langsdorf, mit etwas über sechs Kilometern eine der kürzesten der vier Strecken.
Dabei wurde auch jeweils ein Einblick in die Kirchengebäude gegeben und die Besonderheiten der Gotteshäuser erläutert. In Birklar beispielsweise, dass das Gebäude 1818 aus dem Baumaterial des abgerissenen Bibliotheksgebäudes des Zisterzienserklosters Arnsburg errichtet worden ist und seit 1820 eine noch weitgehend bestehende (und bespielte) Bürgy-Orgel beherbergt. In Bettenhausen wurden vor allem die zahlreichen Veränderungen und gefundenen alten Gestaltungselemente durch die Renovierungsarbeiten Anfang des Jahrtausends vorgestellt. Und in Langsdorf überraschte schon allein die Anordnung als in der Dorfmitte quergerichtete Kirche. Wobei der Bau von 1780/82 auf einer Kapelle mit Chorturm aus dem Jahr 1435 fußt.
Der für die Organisation zuständige Albert Mehl freute sich über den regen Zuspruch der Premiere und lud bereits zur nächsten Tour am 24. Mai ein, die von der Evangelischen Kirche Holzheim über Eberstadt und Muschenheim ins Kloster Arnsburg führt. Wieder geht es um 9 Uhr los und gilt das Prinzip Selbstversorgung.
(Albert Mehl)