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Gemeindeausflug nach Kitzingen und Münsterschwarzach

Wer kann in diesen Tagen des 21. Jahrhunderts schon von sich behaupten, von einem leibhaftigen Hofrat empfangen worden zu sein? Die Teilnehmer der Tagesfahrt der Evangelischen Kirchengemeinden von Dorf-Güll und Holzheim (samt einiger gerne willkommen geheißener Gäste aus benachbarten Gemeinden) können dies. Denn bei ihrem Trip ins Mainfränkische wurde die Reisegruppe aus dem Mittelhessischen auf dem Stadtbalkon in Kitzingen von einem Hofrat samt einer Weinkönigin empfangen.

Dazu darf erwähnt werden, dass der Stadtbalkon direkt am Main ein schmuckes Überbleibsel der bayerischen Landesgartenschau von 2011 des knapp 22 000-Einwohner-Städtchens ist.

Den Hofratsempfang gestaltete mit Walter Vierrether der ehemalige Leiter der Tourist-Information, ausgestattet mit entsprechender historischer Kostümierung und profundem Wissen über sein Heimatstädtchen. Neben vielen Informationen über Kitzingen hatten er und seine charmante Begleitung auch für alle Teilnehmer des Empfangs (mindestens) ein Gläschen fränkischen Weins dabei, sodass sich die Besucher schon einmal einen ersten (flüssigen) Eindruck ihrer ersten Station der Tagesfahrt machen konnten.

Den zweiten vermittelte ein Gang über die Main-Brücke in die Altstadt des Städtchens, das vor allem durch sein Fassenachts-Museum bekannt ist. Dabei stand aber auch ein Besuch der Kreuzkapelle von Balthasar Neumann sowie von zwei Kirchen (der Evangelischen Stadtkirche und der Katholischen Stadtpfarrkirche) vor der individuellen Stadtbesichtigung auf dem Programm. Bei schönstem Spätsommerwetter war es anschließend nicht schwer, sich von dem südländisch anmutenden Treiben in der Innenstadt anstecken zu lassen.

Nach einer kurzen Weiterfahrt wartete aber noch das imposante Kloster Münsterschwarzach auf die Ausflügler. Die Fülle des durch Pater Anselm Grün bekannt gewordenen Klosters auch nur halbwegs mitzubekommen, dazu reicht selbst ein ganzer Tag nicht. Aber auch in der Kürze der Zeit vermittelte Bruder Daniel einen Einblick in das geistige Leben der Benediktinerabtei, wobei sich die Besucher vor allem auf die Klosterkirche konzentrierten, die als Nachfolgerin von drei Vorgängerbauten erst in den Jahren zwischen 1935 und 39 ihre derzeitige stattliche Form erhielt.

Nur wenige Schritte waren es von dort in das Gasthaus „Zum Benediktiner“, von wo es, hinreichend gestärkt, mit einer Fülle von Eindrücken auf die Heimreise ging.

Die ersten Überlegungen für eine ähnliche Fahrt 2020 werden bereits angestellt, Anregungen werden gerne angenommen.

Albert Mehl


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